HRV unterbricht Ringersaison

HRV unterbricht Ringersaison

18. November 2021 Allgemein 0

Verband beschließt Pause bis Ende Januar / Dann soll die Runde zu Ende gebracht werden / Zwei Teams der ASV Dieburg betroffen / Bezirksmeisterschaften abgesagt

Der Hessische Ringer-Verband (HRV) hat die Saison 2021 in allen Landesklassen mit sofortiger Wirkung unterbrochen. Betroffen sind die Oberliga, Hessenliga, Landesliga (mit der ASV Dieburg) und Verbandsliga der Männer sowie die HRV-Jugendliga, in der ebenfalls ein Dieburger Team ringt. Die Runde, die normalerweise bis Weihnachten fertig sein sollte, ist damit aber nicht abgebrochen, sondern soll von Ende Januar bis Anfang März zu Ende gebracht werden.

Die Entscheidung fällte am Montagabend der HRV-Vorstand in einer Sondersitzung unter Beteiligung des Ligenreferats, der Kampfrichter und der Rechtsabteilung. HRV-Präsident Karl Rothmer (Darmstadt) nannte die Entscheidung „schwerwiegend“, begründete sie aber mit der „aktuellen Lage der Corona-Pandemie“.

Damit sind nicht nur die stark gestiegenen Infektionszahlen und die sich verschärfende Lage in den Krankenhäusern gemeint. In Bayern – im HRV ringen auch die Vereine des bayrischen Ringerbezirks Main-Spessart – gilt in Sporthallen seit Dienstag die 2G-Regel. In Hessen kann man derzeit zusätzlich noch mit einem der teuren PCR-Tests in die Halle, was faktisch aber einem weitgehenden Ausschluss nicht geimpfter oder genesener Sportler am Kampftag und vor allem im Training bedeutet.

Am Beispiel des ASV Schaafheim, dessen Erst- und Zweitmannschaftskämpfe schon am vorigen Samstag wegen Corona-Fällen im Team abgesagt wurden, wird die Bredouille deutlich. Pressesprecher Jonas Höreth rechnet vor, dass bei den Kämpfen der bisherigen Saison „im Schnitt 30 Prozent unserer gegnerischer Ringer ungeimpft waren“. Bei den Schaafheimer selbst sehe es „ähnlich“ aus. Bislang war das durch den Nachweis eines aktuellen, negativ ausgefallenen Schnelltests aber unproblematisch. Nun fiele die Testmöglichkeit bei Auswärtskämpfen in Bayern – in der Oberliga etwa in Mömbris/Königshofen, Gailbach, Niedernberg und Großostheim – ganz weg. Bei den hessischen Oberligisten Schaafheim, Rimbach und Fahrenbach bliebe nur noch die (gerade für eine Trainingseinheit) unverhältnismäßige PCR-Testmöglichkeit.

Verbandschef Rothmer betont aber, dass es das noch nicht gewesen sein soll mit der hessischen Ringersaison 2021: „Wir möchten nicht komplett aufgeben.“ Stattdessen soll die Saison, die am vorigen Wochenende (mit Ausnahme von drei coronabedingt abgesagten Kämpfen) den ersten Rückrunden-Kampftag verzeichnete, je nach aktueller Gesamtlage am 29. Januar fortgesetzt werden. Statt kurz vor Weihnachten soll der letzte Kampftag kurz nach Fastnacht, am 5. oder 12. März, ausgetragen werden. In der Landesliga muss die ASV Dieburg sogar noch einen Kampf mehr absolvieren als die Konkurrenz: Das für den vergangenen Samstag geplante Derby bei der SG Arheilgen wurde in der Nacht zuvor kurzfristig abgesetzt, weil die Dieburger einen per PCR-Test bestätigten Fall in der Mannschaft hatten und es wegen der Inkubationszeit noch unklar war, ob dieser Athlet im Training weitere Ringer infiziert hatte.

Beschlossen hat der HRV auch, dass es Anfang 2022 nicht die – sonst zu dieser Zeit üblichen – Bezirksmeisterschaften geben wird. Das schafft für eine Fortsetzung der Ligen etwas mehr terminlichen Spielraum, nimmt zugleich aber gerade den Jugendlichen wieder je ein Turnier pro Stilart weg, auf das sie sonst hintrainieren und hinfiebern. Nicht betroffen ist von der Entscheidung die Ringer-Bundesliga, die unter der Regie des Deutschen Ringer-Bunds steht. Sie wird fortgesetzt – auch die Bundesliga-Gruppe Ost, in der mit dem SC Kleinostheim und dem KSC Hösbach zwei HRV-Vereine kämpfen. jd

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